Berufsschulstufe
Die Schülerinnen und Schüler werden auf das Leben nach der Schule vorbereitet. Immer wieder wird der Klassenverband aufgelöst und in unterschiedlichen Gruppen wird gelernt und gearbeitet. Das Hauptaugenmerk wird auf die Bereiche Arbeit, Wohnen und Freizeit gelegt. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit ihrer Zukunft auseinander und lernen in Praktika das Arbeitsleben nach der Schullaufbahn kennen.
Orientierungspunkte:
Arbeit
Es werden Praktika in WfbMs (Theo-Lorch-Werkstätte Bietigheim, habila Markgröningen) angeboten.
Schnupperpraktika dauern in der Regel eine Woche, Aufnahmepraktika in der Regel zwei Wochen. In Einzelfällen sind auch Tagespraktika möglich, bei denen der Praktikant / die Praktikantin über einen längeren Zeitraum jede Woche einen Tag ins Praktikum geht.
Individuelle Praktika auf dem ersten Arbeitsmarkt werden ermöglicht.
Besteht die Möglichkeit, auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten zu können, wird ein Praktikum an der Berufsvorbereitenden Einrichtung (BVE) durchgeführt und ein Wechsel dorthin ermöglicht.
Arbeitshaltung ist eine der wichtigsten Kompetenzen im Berufsleben. Kompetenzen wie Ausdauer, ein Sinn für Qualität, Anstrengungsbereitschaft und Selbstständigkeit in der Arbeit werden täglich geübt und gefördert.
Jeder sollte im Rahmen seiner Möglichkeiten seine Arbeitshaltung entwickeln und verbessern.
Zu erkennen, dass man Arbeit für andere und nicht für sich selbst erledigt, ist ein großer und wichtiger Schritt in das Arbeitsleben.
Im Unterrichtsalltag werden dazu Arbeitstage fest verankert. Des Weiteren wird immer wieder an Projekten gearbeitet, die längere Zeit behandelt werden. Beispielsweise werden Gartenprojekte bearbeitet, ein Schülercafé betrieben oder Aufträge von außerschulischen Partnern (Briefe für die Kirche verpacken, Aufträge aus den Werkstätten, u.a.) ausgeführt.
Wohnen
Es werden verschiedene Wohnformen kennengelernt.
Der Bereich Wohnen umfasst Dinge wie Kochen, Putzen, Aufräumen, Wäsche, aber auch Körperhygiene, Ernährung und Einkaufen.
Mobilität und damit verbunden eine größtmögliche Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler wird individuell und kompetenzorientiert gefördert.
Kulturtechniken werden hauptsächlich praxisorientiert und angewandt unterrichtet.
Freizeit
Das Leben nach der Schule besteht nicht nur aus Arbeit. Auch Freizeit muss gestaltet werden. Darum lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Freizeitmöglichkeiten kennen und erproben unterschiedlichste Aktivitäten.
Sexualität und Partnerschaft werden behandelt und möglichst mit außerschulischen Experten (ProFamilia) besprochen.
Die Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und Schwächen wird intensiviert.
Die jungen Erwachsenen sollen ein möglichst realistisches und klares Selbstbild entwickeln. Was sind meine Wünsche? Welche Hürden erwarten mich im Alltag? Was sind meine Fähigkeiten und wobei benötige ich Hilfe?
In der Berufsschulstufe werden die Förderplangespräche zu Zukunftsplangesprächen, an denen die Schülerinnen und Schüler beteiligt sind und im Rahmen ihrer Möglichkeiten Förderziele mitbestimmen. Zu den Bereichen Arbeit, Wohnen und Freizeit soll je ein Förderziel gefunden werden.
In individuellen Berufswegekonferenzen wird der Weg nach der Schule und die dazu nötigen Schritte besprochen. Daran nehmen neben dem jungen Erwachsenen die Eltern, Lehrer, Schulleitung sowie Vertreter von Werkstätten, der Agentur für Arbeit, des Landratsamtes, des Integrationsfachdienstes und gegebenenfalls der BVE teil.
Jede Schülerin und jeder Schüler sollte erkennen, dass er Dinge gut kann und Kompetenzen hat. Diese sollte sie/er selbstbewusst nutzen und stolz darauf sein.